Inspiriert von Bullet Journals anderer auf Instagram begann ich mein eigenes.
Es geht in diesem aber nicht um mich, sondern meine Ma.
Da sie selbst nie der Typ Tagebuchschreiber war und auch nie Anzeichen gab, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, muss ich es tun. Ich will nicht, dass sie zu den unzählig Billionen anderer Menschen gehört, die da waren und an die niemand mehr denkt. Ich weiß, dass meine Ma kein Star war und es nie fremde Leute geben wird, die ihr Grab besuchen werden. Es interessiert sie einfach nicht, so wie mich die Gräber tausender nicht interessieren. Doch für mich ist es das Wichtigste.
Irgendwas jetzt machen, um dem ganzen Sinn zu geben.
Sinn für mich zumindest.
Dieses Buch übrigens war ein Geschenk zu einem meiner Geburtstage von vor ein paar Jahren. Ich wusste nie, wozu es nutzen, da es so schön ist. Nun weiß ich es...
Ich kaufte ein paar Sticker, doch viele gute fand ich nicht. Ich hoffe, ich werde noch welche finden.
Ich mache dieses Journal auf dem Boden.
Dies aß ich vor ein paar Tagen. Nudeln mit Huhn und Paprika.
Gestern gab es Pizza.
Wir redeten mit dem Trauerredner. Es ist so schwer, nur ein Wort raus zu bekommen, wenn man Fragen gestellt bekommt.
Beerdigungs Musik zu finden ist genauso schlimm.
Welche nehmen? Welche würde sie hören wollen?
Wirklich, schreib auf, was du auf deiner Beerdigung hören möchtest.
Allgemein deine ganze Beerdigung, du kannst die auch schon selber organisieren.
Tu es. Für deine Angehörigen.
Immer wenn ich einen Hund sehe, tut es weh. Ich werde nicht mehr mit Tuner spazieren können...
Den schenkte meine Ma ihrem Neffen noch zu Weihnachten.
Alles, was ihr blieb. Und er wird sich nie an sie erinnern können, weil er noch zu klein ist.
Es ist schrecklich.
Seltsames Wetter gestern.
Noch 9 Tage, dann ist die Beerdigung schon vorbei und ich? Wo werde ich sein? Keine Ahnung.